Tschechien

Euro-Einführung in Tschechien

Kurz und kompakt:

Ursprünglich für 2008 geplant, verschob Tschechien die Euro-Einführung erst auf 2010, dann auf 2012. Aufgrund der immensen Haushaltsprobleme galt zwischenzeitlich 2019 als frühestmöglicher Termin.

Im Jahr 2018 teilte die aktuelle Regierung mit, dass sie gegen eine Einführung des Euro sei und die aktuelle Währung vorteilhafter als der Euro sei.

Ausführliche Informationen:

Erste Ziele, bereits 2008 die Gemeinschaftswährung einzuführen, mussten bereits im Herbst 2005 vom tschechischen Premier Jirí Paroubek als unhaltbar abgeschrieben werden.

Der ehemalige Finanzminister Bohnslav Sobotha kündigte daraufhin an, die Tschechische Krone frühestens 2010 durch den Euro ablösen zu lassen. Als Grund nannte eine Ministeriumssprecherin das zu hohe Haushaltsdefizit.

Nach dem Regierungswechsel Ende 2006 bezweifelte der neue Ministerpräsident Mirek Topolánek die Einhaltung des geplanten Termines. Auch der amtierende Finanzminister Vlastimil Tlusty erteilte dem Euro für 2010 eine Absage.

In den nächsten Jahren will das Land zuerst Reformen finanzieren und seine Infrastruktur verbessern, wozu auch der Ausbau von Breitband-Internet gehört, bevor über die Einführung der Gemeinschaftswährung nachgedacht werden kann. Beides lässt sich nach Regierungsaussagen eben nicht zur selben Zeit vereinbaren.

Verbreitet ist zudem die Furcht, die Einhaltung der Maastricht-Kritierien könnte die Wirtschaftsdynamik im Land abbremsen. Die Wirtschaft hingegen drängt auf einen baldigen Anschluss an die Euro-Zone.

Im Zuge der Wirtschaftskrise sackte Tschechien in eine Rezession; die seit Jahren geplanten mannigfaltigen Reformen sind nicht wesentlich vorangekommen. Die Nationalbank drängt auf die Stabilisierung der tschechischen Wirtschaft. Obwohl in der tschechischen Politik und Wirtschaft Konsens darüber besteht, dass der Euro bald eingeführt werden soll, rechnet man doch nicht damit, das Vorhaben vor 2015 realisieren zu können.

Lediglich 7,0% der Tschechen sind für die Euroeinführung in ihrem Land. 77 Prozent möchten die derzeitige Währung behalten. Einen festen Termin hat die Regierung bisher nicht festgelegt und hat es auch in nächster Zeit nicht vor, da in der Vergangenheit schon Termine zwar festgelegt, aber nicht eingehalten wurden. Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman spricht sich für die Einführung des Euros in etwa fünf Jahren aus. Der Präsident der Tschechischen Nationalbank steht dem aber eher skeptisch gegenüber.

Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2017 sprach sich die neue Regierung gegen die Einführung des Euro aus. Tschechiens Regierungschef teilte erst im Frühjahr 2018 mit, dass die Tschechische Krone vorteilhafter als der Euro ist. Darüber hinaus möchte das Land für eine künftige Aufnahme in die Eurozone eine Sonderregelung aushandeln, um nicht für Rettungskredite anderer Staaten haften zu müssen. Nach aktuellem Stand ist nicht mit einer Einführung des Euro in den kommenden Jahren zu rechnen.

Länderinfos
Hauptstadt: Prag
Amtssprache: Tschechisch
Fläche: 78.866 km²
Einwohnerzahl: 10.228.744
Währung: Tschechische Krone

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