Ungarn

Euro-Einführung in Ungarn

Kurz und kompakt:

Ungarn gilt nach wie vor innerhalb der Europäischen Union als Sorgenkind in Sachen Euroeinführung. Die EU-Kriterien erfüllt Ungarn momentan immer noch nicht und eine baldige Einführung des Euros ist nicht absehbar.

Ausführliche Informationen:

Ausführliche Informationen:Auch wenn Premierminister Ferenc Gyurcsany an einem Zeitraum für die Euroeinführung seines Landes zwischen 2010 und 2014 festhält, bleibt Ungarn ein Sorgenkind der Union.

Ursprünglich wollte das Land bereits 2010 mit Euro bezahlen können, aber in Budapest rechnet man schon lange mit keiner pünktlichen Euroeinführung mehr. Einen Beitritt zum EU-Wechselkursmechanismus II schien für frühestens 2010 wahrscheinlich, aber auch dieser Plan wurde durch die Wirtschaftskrise und das ansteigende Haushaltsdefizit zunichte gemacht.

Mit einem Haushaltsdefizit im Jahre 2006 von über neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts, war Ungarn der größte Defizitsünder innerhalb der EU. In Sachen Neuverschuldung konnte das Land zeitweise erste Erfolge seines strengen Sparplans verbuchen.

2007  konnte die Staatsverschuldung auf 5,7 Prozent abgesenkt werden und noch 2008 wollte die Regierung die selbst gesetzte Grenze von maximal 4 Prozent des BIP erreichen.
Dennoch sind die Befürchtungen berechtigt, dass die Gesamtverschuldung des Landes auch noch bis 2014 über der erlaubten 60-Prozent-Marke liegen wird.

2008 gab die Nationalbank den Wechselkurs des Forint frei und setzte damit die zuvor geltende Schwankungsbreite von maximal 15 Prozent zum Euro aus. Damit erhoffte das Land die viel zu hohe Inflation von fast 8 Prozent in den Griff zu bekommen. Preisstabilität habe oberste Priorität, hieß es in Budapest.
Weder Experten noch die Europäische Zentralbank rechnen derzeit damit, dass Ungarn seine Bürger vor 2015 mit dem Eurobargeld ausstatten kann. Das Haushaltsdefizit ist weiter hoch; 2009 nahm das Land einen Notkredit in Höhe von 20 Milliarden Euro in Anspruch.

Die Euro-Einführung in Ungarn steht momentan still. Ein Zieldatum ist nicht festgelegt und Ministerpräsident Viktor Orbán sagte Ende 2012, dass die Einführung der Gemeinschaftswährung in Ungarn nicht mehr notwendig ist, da das Land die Kriterien sowieso nicht erfüllen kann. Neben der viel zu hohen Staatsverschuldung, steigen auch die Preise stärker an als in der Euro-Zone. Mit der Einführung des Euros in Ungarn kann man in den nächsten Jahren also nicht rechnen. Im Jahr 2016 bestätigte der Gouverneur der Ungarischen Nationalbank György Matolcsy, diesen Stand noch einmal.

Länderinfos
Hauptstadt: Budapest
Amtssprache: Ungarisch
Fläche: 93.030 km²
Einwohnerzahl: 9.956.108
Währung: Ungarischer Forint

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