Euro-Einführung in Tschechien droht Verzögerung
Der geplante Termin für die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung wird laut des tschechischen Finanzministers Eduard Janota nicht zu halten sein. Das Land plante die Währungsumstellung bislang für Januar 2014 oder 2015.
Der Minister erklärte am vergangen Sonntag, dass aufgrund der aktuellen Entwicklung des tschechischen Staatshaushaltes die Einführung des Euros nicht vor Mitte des kommenden Jahrzehntes realistisch sei.
Um der Eurozone beitreten zu können, müssen die EU-Konvergenzkriterien erfüllt werden, die unter anderem ein Haushaltsdefizit von unter drei Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren vorschreiben.
Finanzminister Janota stellt jedoch klar, dass dies bis zum Jahr 2012 kaum zu schaffen ist, da das Haushaltsdefizit zurzeit zu hoch sei.
Die tschechischen Sozialdemokraten erklären in ihrem aktuellen Wahlkampf hingegen die Euroeinführung spätestens für das Jahr 2015 zum festen Ziel. Im Oktober wird in Tschechien ein neues Parlament gewählt und der Ausgang wird maßgeblich den weiteren EU-Kurs des Landes bestimmen.
Anfang des Jahres hatte die tschechische Regierung, damals noch unter dem Ex-Minister- und EU-Ratspräsidenten Mirek Topolánek, die Aufnahme von weiteren Schritten zur Euroeinführung in Tschechien zum 1. November zugesagt. Inwiefern dies nach den Wahlen im Oktober noch zutrifft, bleibt abzuwarten.