Tusk kündigt Euro für 2011 an…
Für viel Aufsehen sorgte am Mittwoch die Ankündigung des amtierenden Ministerpräsidenten Donald Tusk im Rahmen des Wirtschaftsforums in Krynica: Polen will der Euro-Zone bereits im Jahr 2011 beitreten.
Das Land soll so schnell wie möglich seine Reife für die Gemeinschaftswährung erlangen, kündigte der polnische Regierungschef am Abend des 10. September an.
Tusks kühnes Vorhaben ist durchaus realistisch, bedeutet jedoch für Polen den Beitritt zum EU-Wechselkursmechanismus II – der u.a. eine zweijährige Wartezeit beinhaltet – noch in diesem Jahr. Darüber hinaus muss Mittelosteuropas größte Volkswirtschaft seine Inflation von derzeit rund 5 Prozent bis zum Zieldatum deutlich absenken.
Bislang hatte die Regierung in Warschau es stehts vermieden, ein konkretes Zieldatum für die Unterordnung seiner Finanzpolitik unter die EZB zu nennen. Zuvor ging man an den internationalen Finanzmärkten von einem Aufnahmetermin des Landes zur Eurozone zwischen den Jahren 2012 und 2016 aus.
Nachtrag:
Nachdem der polnische Ministerpräsident Tusk vor einer Woche noch verkündete Polen bereits 2011 in die Eurozone führen zu wollen, korrigierte er am Dienstag dieses Ziel und verwies auf 2012 als Zieldatum.
Kurz nach Tusks ersten Äußerungen meldete sich auch Zentralbankchef Slawomir Skrzypek, der im Vorfeld von Tusk nicht in die Pläne eingeweiht wurde, zu Wort und zweifelte – wie einige Finanzexperten bereits vor ihm – die Realisierbarkeit des Vorhabens an.
Polen will nun bis zum Jahr 2011 alle Beitrittskriterien für die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung erfüllen und von der EU-Kommission die Genehmigung erhalten, so Tusk. Das Land strebt damit den Eintritt in die Währungsunion zum 1. Januar 2012 an.