Ungarn weit von der Euro-Einführung entfernt
Die Krise hat Ungarn fest im Griff. Die beinahe Pleite des Staates und der drastische Wirtschaftsschwund setzten dem osteuropäischen Land schwer zu. Nun ist man vom versprochenen Nothilfekredit des IWF, der Weltbank und EU abhängig.
Das Haushaltsdefizit gemessen am Bruttoinlandsprodukt darf in diesem Jahr ein Prozent mehr als vorgesehen und somit insgesamt 3,9 % betragen. Darauf einigten sich vor rund einer Woche Vertreter der ungarischen Regierung, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union in Budapest. Durch den 20 Milliarden Euro Notkredit hofft die Regierung die Krise nun überstehen zu können.
Die gesamten Auswirkungen der Krise auf die angeschlagene ungarische Wirtschaft sind indes noch nicht abzusehen. Laut Finanzminister Peter Oszko wird die Volkswirtschaft in diesem Jahr um 6,7 % schrumpfen. Das sind fast 1 % mehr als zu Anfang gedacht.
Aber auch die finanzielle Zukunft sieht nicht rosig aus. Das Haushaltsdefizit wird für 2010 nach neuen Erkenntnissen auf rund 3,8 % des BIP ansteigen. Für das Folgejahr erhofft sich Oszko jedoch wieder eine Einhaltung der von der EU vorgeschrieben Drei-Prozent-Marke.
Alle diese Faktoren geben Grund zu Annahme, dass eine Einführung des Euro in Ungarn mindestens um zwei weitere Jahre aufgeschoben werden muss. Eine Währungsumstellung vor 2015 wird damit immer unwahrscheinlicher.