Briten bleiben Euro-Kritisch
Ungeachtet des Wertverfalls des Britischen Pfunds in den letzten Wochen, halten mehr als 71 Prozent der Bevölkerung weiterhin an ihrer nationalen Währung fest. Dies geht aus einer kürzlich veröffentlichten Befragung der BBC hervor.
Das Ergebnis der Umfrage geht mit Erhebungen aus dem April einher, was darauf schließen lässt, dass die massiven Auswirkungen der Finanzkrise keinen Einfluss auf die Meinung der Briten zum Euro haben.
Im Vergleich zum Euro hatte das Pfund im vergangenen Jahr deutlich an Wert verloren. Besonders im Dezember machten sich die bevorstehende Rezession und die hohe Staatsverschuldung auch im Wechselkurs bemerkbar. Kostete ein Pfund Sterling Anfang 2008 noch 1,36 Euro, so bekommt man heute lediglich 1,04 Euro dafür.
Die englische Notenbank hatte zuletzt mehrfach die Zinsen zum Teil deutlich gesenkt, was die Entwicklungen weiter anheizte. Eine weitere Senkung wird derzeit nicht ausgeschlossen.
Großbritanniens Premierminister Gordon Brown stellt unterdessen aber klar, dass ein britischer Beitritt zur Euro-Zone derzeit nicht zur Debatte stehe und auch Caroline Flint, Staatsministerin für Europa-Angelegenheiten, bezeichnete die neu entfachte Debatte über die Euro-Einführung auf der Insel lediglich als »Ablenkungsmanöver«.
Die andauernde Wirtschaftsflaute im Vereinten Königreich und der fortschreitende Verfall des Pfunds hatte zu neuen Diskussion über den Euro-Beitritt im Land geführt. Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso heizte zudem die Spekulationen im November mit seiner Äußerung an, einige hochrangige britische Vertreter würden einen Anschluss an die Eurozone in Erwägung ziehen.