Tschechien legt Euro-Termin fest

Überraschend kam die Ankündigung des tschechischen Premier Mirek Topolanek vor fast einer Woche: Erstmals soll ein Zieldatum für die Euro-Einführung des Landes, am 1. November 2009, festgelegt werden. „Es ist offensichtlich, dass wir die Konvergenz-Kriterien erfüllen werden.“

Pünktlich zum Beginn der EU-Ratspräsidentschaft verkündet Topolanek im Tschechischen Fernsehen, dass die Regierung noch in diesem Jahr ein Zieldatum für die Einführung der Gemeinschaftswährung beschließen will. Bisher gab sich Prag zögerlich bei der Nennung eines konkreten Termins für die Währungsumstellung.

Weiter erklärte er, das vergangene Jahr sei wirtschaftlich so erfolgreich gewesen, dass man davon ausgehen könne, dass sich 2009 dieser Trend trotz der globalen Finanzkrise fortsetzen werde. “Es ist offensichtlich, dass wir die Konvergenz-Kriterien erfüllen werden”, versicherte Topolanek.

Während Wirtschaft und Opposition im Land eine baldige Einführung des Euro forderten, zeigte sich die regierende Mitte-Rechts-Koalition in dieser Frage eher zurückhaltend.

Inoffiziell sprachen Regierungspolitiker von einer Währungsumstellung im „Jahr 2013 oder später“. Notenbankchef Zdenek Tuma stellte vor einigen Monaten sogar eine Währungsumstellung erst für 2019 in Aussicht.