Bulgarien verschiebt Euro-Einführung

Die EU-Schuldenkrise macht auch vor den neuen Währungsbeitrittskandidaten nicht halt. Bulgarien hatte vor, den Euro bald einzuführen. Nun soll die Einführung nach hinten verschoben werden.

Die für den Herbst geplanten Gespräche werden nun aufgeschoben, bis die Krisensituation in den Euro-Gebieten transparenter wird und eine Besserung in Sicht ist. Griechenland habe den Bulgaren gezeigt, wie schnell sich ein Land übernehmen und hoch verschulden kann. Man wolle mit Bulgarien nun vorsichtiger an die Sache herangehen, denn die Lage Griechenlands habe deutlich dazu beigetragen, die Vor-und Nachteile der Gemeinschaftswährung kritisch abzuwägen.

Begründet ist die Skepsis, wenn man berücksichtigt, dass nach und nach immer mehr Euro-Länder von Ratingagenturen heruntergestuft werden. Nach der Herunterstufung Griechenlands folgte Irland. Vor Portugal, Zypern und Italien machten die Ratingagenturen auch nicht halt. Dabei gehört Bulgarien gemeinsam mit Russland und Mazedonien zu den Ländern mit den geringsten Schulden der jüngsten Zeit.

Die Vorbereitungen für die Euro-Einführung sollten bereits 2011 in die Wege geleitet werden. Zu groß sind die Zweifel der Bulgaren. Man wolle noch abwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage der Euro-Länder entwickle, um nicht in eine Währungsunion hineinzurutschen, die große Risiken mit sich bringen könnte. Experten schätzen, dass die Bulgaren vor 2015 nicht mit dem Euro bezahlen können werden.