Euroeinführung 2023 in Kroatien – die Motive der neuen Euromünzen

Die Tage der kroatischen Kuna sind gezählt. Ab dem 01. Januar 2023 wird auch in Kroatien der Euro eingeführt. Er soll die nationale Währung, die von 1994 bis 2022 im Umlauf war, ablösen. Der kroatische Ministerpräsident stellte bereits die Entwürfe für die neuen Euromünzen vor. Doch ohne Streit über die Motive ging es auch diesmal im Adria-Staat nicht. Man würde meinen, nur das Schachbrett, das stilisierte nationale Symbol Kroatiens, das alle Münzen als gemeinsames Element im Hintergrund aufweisen, hat es nicht zum Skandal geschafft. Was an den neuen Münzen so umstritten ist, sehen wir uns jetzt an.

Glagoljica

Die Landesabkürzung HR (Hrvatska) in glagolitischer Schrift, der ältesten slawischen Schriftart, ist auf den 1, 2 und 5 Cent Münzen Kroatiens zu finden. Gestaltet wurde das Motiv von Maja Škripelj.

Nikola Tesla

Der bekannte Erfinder und Ingenieur erscheint auf den 10, 20 und 50 Cent Münzen. Entworfen hat die motivgleichen Abbildungen von Nikola Tesla der Student der Luft- und Raumfahrttechnik Ivan Račić. Der Physiker, der in den Vereinigten Staaten seinen Ruhm erlangte, wurde 1856 in Kroatien, im Dorf Smiljan geboren. Damals war dies jedoch Gebiet des Kaisertums Österreich und heute Teil der kroatischen Stadt Gospić. Allerdings war die bekannte Persönlichkeit schon immer Grund für Nachbarschaftsstreit mit Serbien, das ebenfalls Anspruch auf den revolutionären Elektro-Pionier erhebt. Serbisches Kulturgut soll laut Vorwürfen von Serbiens Nationalbank angeeignet worden sein.

Marder

Das Motiv, das die Wertseite der bisherigen kroatischen Kunamünzen ziert, soll auch auf der 1-Euro-Münze zu sehen sein, hat bei den neuen Münzentwürfen jedoch die größten Wellen geschlagen. Ein echter Plagiat-Skandal brach hier aus. Dabei sollte das Mardermotiv auf die Verwendung von Marderfellen als Pelzgeld im mittelalterlichen Kroatien andeuten. Doch auf der künftigen Euromünze bemerkte man eine verdächtige Ähnlichkeit mit einem 2005 aufgenommenen Foto, das vom schottischen Tierfotograf Iain Leach stammte. Deswegen musste Stjepan Pranjković, der Künstler des ursprünglichen Designs, seinen Entwurf zurückziehen. Der wirkliche Schöpfer reagierte mit typisch britischem Humor. Er soll auf Twitter gesagt haben, seine Zustimmung hat er nicht wissentlich gegeben, doch er hofft wenigstens, eine Gratis-Münze zugeschickt zu bekommen. Das neue Motiv für die 1-Euro-Münze zeigt nun eine andere Darstellung des Marders.

Kroatiens Landesumriss

Der von Ivan Šivak stammende Entwurf der 2-Euro-Münze bildet Kroatiens Landesumriss ab. Das ist übrigens eines der Motive, das nicht für Wirbel sorgte. Auf der Münze erkennt man die kroatische Landkarte mit allen ihren landschaftlichen Merkmalen, die so charakteristisch für den Balkanstaat sind. Man erkennt deutlich die zahlreichen Inseln, die weltweit aufgrund ihres romantischen Flairs bekannt sind. Ein skandalfreies Motiv, das Wiedererkennungswert hat.

Hymne an die Freiheit

Hier geht es nicht um eine Abbildung, die als selbstständiges Motiv auf einer der neuen Euromünzen erscheinen soll, sondern um die Randschrift der 2-Euro-Münze. Zu lesen ist dabei der erste Vers der Hymne an die Freiheit, der aus dem Werk Dubravka von Ivan Gundulić stammt. Der als bedeutendster kroatischer Schriftsteller gepriesene Dubrovniker verfasste die Hymne im 17. Jahrhundert. Die Inschrift lautet „O LIJEPA O DRAGA O SLATKA SLOBODO“, was auf Deutsch „Oh schöne, oh liebe, oh süße Freiheit“ heißt.

Fazit

Bald hat der Marder auf der Kuna als bisherige Nationalwährung Kroatiens ausgedient. Doch so schnell werden die Kroaten das Symbol ihres heutigen Zahlungsmittels nicht aufgeben. Deshalb ist die Motiv-Auswahl der Euromünzen von großter Bedeutung. International, aber auch für die alltäglichen Dinge im Leben begegnen sie uns immer wieder: Die Münzsammlung in der Vitrine, gute alte Münz-Spielautomaten und mehr. 

Doch die Konkurrenz ist hart, so lösen virtuelle Kryptowährung die Fiatwährung mehr und mehr ab und eine Spielautomaten Liste größer als die andere läd zum online spielen ein. Wie lange sich die neuen Euromünzen also durchkämpfen können, bleibt abzuwarten.

Bildquelle: hnb.hr