Polens Eurokurs beginnt
Erst vor kurzem gab Polen nach mehr als 4 Jahren ein erstes Zieldatum für die Einführung der Gemeinschaftswährung bekannt und bereits jetzt beginnen die Diskussionen über die Gestaltung der künftigen Euromünzen.
In einer Sache ist sich Polen einig: Das Gesicht des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. muss unbedingt auf eine der Euromünzen. Danach ist es jedoch mit der Harmonie vorbei.
Die kommunistische Staatspartei im Land schlug sogleich den Friedensnobelpreisträger und Gewerkschaftshelden Lech Walesa vor. Der ehemalige Präsident des Landes hätte zwar keine Einwände, würde seinen Kopf jedoch gerne auf einem höheren Nominal abgebildet sehen. Von seinen Kritikern erntete er für diese Äußerung jedoch nur blanken Hohn.
Die Zeitung “Rzeczpospolita” macht derweil unverbindlich Vorschläge: Neben dem polnischen Adler könnten so auch der Braunbär und ein Weißstorch die künftigen Euromünzen des Landes zieren.
Zuvor sind allerdings noch zahlreiche Grundsatzfragen zu klären. Hierfür will die polnische Regierung Mitte Oktober einen Masterplan zur Euro-Einführung veröffentlichen.
Neben der Reduzierung seiner Inflationsrate muss sich das Land vor allem über die Einhaltung des Defizitkriterium Gedanken machen, das eine maximale Staatsverschuldung von drei Prozent des BIP vorschreibt.
Warschau wird in diesem Zusammenhang nicht um eine grundsätzliche Reformierung des Renten- und Gesundheitssektors herumkommen, zwei Bereiche die Polen jährlich mit Millionenbeträgen bezuschussen muss.
Kritiker rechnen daher erst 2013 mit einer Währungsumstellung des Landes