Tschechien weiterhin gegen Euro-Einführung
Die Tschechische Nationalbank und das Finanzministerium wollen erneut keinen Termin für Einführung des Euros bekannt geben. Ursprünglich plante Tschechien bereits 2008 auf die europäische Gemeinschaftswährung umzusteigen. Doch das Ziel wurde Aufgrund der schwierigen Haushaltssituation des Landes immer wieder verschoben. Zwischenzeitlich nannte die Regierung, bei Treffen in Brüssel, das Jahr 2019 als frühestmöglichen Termin. Nun lies die aktuelle Regierung mitteilen, dass sie gegen die geplante Einführung der gemeinsamen Währung sei und die Tschechische Krone für ihr Land positivere Aspekte als der Euro habe.
Tschechien ist auch im kommenden Jahr nicht bereit für den Währungswechsel. So erläutern es zumindest hochrangige Politiker der Tschechischen Regierung und Vertreter der inländischen Nationalbank in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht. Das Papier informiert jährlich über den Stand der Erfüllung von Maastricht-Vorgaben der EU. Damit folgen sie dem Standpunkt der zwei Regierungsparteien. Das Kabinett von Premier Andrej Babiš hatte bereits im Regierungsprogramm Forderungen der EU zur Währungsumstellung konsequent abgelehnt. Das Land argumentiert hauptsächlich mit der unsicheren Lage in der Eurozone und den Herausforderungen kommender Jahre. Man wolle keine unnötigen Risiken eingehen und das Kapital der Bürger Tschechiens schützen, heißt es in der aktuellen Stellungsname aus Prag. Derzeit könne man nicht beurteilen, welche zusätzlichen Verbindlichkeiten im Falle der Einführung auf Tschechien zukommen würden.
Die Koalition aus Sozialdemokraten und Ano-Partei unter der Führung von Andrej Babiš weisen damit auf die bestehende Krise in der Eurozone hin. Prag lehnt es auch weiterhin ab, für die Staatsschulden anderer EU-Mitgliedsländer mit finanziellen Mitteln aufzukommen. Insgesamt erfüllt das Land die Bedingungen zum Eintritt in die Euro-Zone. Anders als 2008 gewährleistet das Land heute Preis- und Zinsstabilität aber auch der öffentliche Haushalt ist langfristig sicher. Die Staatsverschuldung dürfte laut Finanzministerium in 2018 bei 33 Prozent des BIP liegen. Das größte Hindernis für die Umstellung auf Euro sind weiterhin die Bürger und Bürgerinnen des Landes. Neuste Umfrageergebnisse belegen, dass eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent eine Einführung der Gemeinschaftswährung ablehnt. Wirtschaftsvertreter des Landes fordern dagegen seit langem die Durchführung der Währungsreform und werfen hochrangigen Politikern des Landes vor, sie müssten endlich den Kaufprozess verstehen.
Mit der Unterschrift unter die Beitrittserklärung zur Europäischen Union hat sich das osteuropäische Land vor Jahren verpflichtet, der Euro-Zone beizutreten und die gemeinsame Währung einzuführen. Die EU gibt in ihrer Satzung allerdings keinen zeitlichen Rahmen für die Umsetzung vor. Bis auf Tschechien beharren noch acht weitere Mitgliedsländer auf ihre alte Landeswährung darunter Schweden und Ungarn.