Wie lange bleibt das britische Pfund erhalten?

Die britische Regierung und die überwiegende Zahl der britischen Bevölkerung halten konsequent an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Euro fest. Ist vielen Briten die Mitgliedschaft in der EU schon ein Dorn im Auge, käme eine Aufgabe des Pfunds zugunsten des Euros einem Landesverrat gleich. Keine Partei, die sich bei Wahlen eine Hoffnung auf einen Sieg macht, käme auf die Idee, ein solches Vorhaben zu thematisieren. Für Großbritannien gilt das drop-out Recht, das Recht, in Sachen Euro außen vor zu bleiben. Da noch nicht einmal ein möglicher Fahrplan für einen eventuellen Beitritt in die Eurozone besteht, können Anleger davon ausgehen, dass das Währungskürzel GBP noch für viele, viele Jahre in den Währungspaaren im Devisenhandel auftaucht.

Euro und GPB im Zusammenspiel

In den ersten Wochen des Jahres 2014 kam es durchaus zu einer Aufwertung des GBP im Vergleich zum Euro. Die Ursache ist aber nicht die vermeintliche Stärke des Pfunds und der britischen Wirtschaft, sondern die nach wie vor vorhandene Schwäche des Euro. Griechenland, Italien, Spanien und Portugal belasten die Einheitswährung nach wie vor in einem Ausmaß, dass sogar das britische Pfund davon profitiert. Die Wirtschaft auf der Insel ist alles andere als stabil, das Bruttoinlandsprodukt wuchs im ersten Quartal 2014 gerade einmal um 0,2 Prozent und blieb damit hinter dem Wachstum von Spanien mit 0,4 Prozent im Vergleichszeitraum zurück. Die schwachen Konjunkturdaten machen es notwendig, dass die Bank of England weiterhin, analog zur Europäischen Zentralbank, eine Politik der niedrigen Zinsen fährt. Auch wenn es die Briten gerne abstreiten, es ist nicht nur der Euro, der zu schwachen Wirtschaftszahlen führt. Andernfalls müsste die Insel ein Reich der Glückseligen im Meer der von der Finanz- und Wirtschaftskrise gebeutelten Staaten sein. Die Realität auf der Insel spricht eine andere Sprache.