Wie entwickelt sich der Euro 2019?
Das Währungspaar Euro US-Dollar war in den vergangenen Monaten immer wieder von deutlichen Schwankungen geprägt. Angesichts dieser Volatilität stellt sich schnell die Frage, welche Bilanz die Gemeinschaftswährung im Jahr 2019 an den Tag legen wird. Wir werfen einen Blick auf wichtige Faktoren, die darauf einen Einfluss haben könnten.
Die italienische Haushaltskrise belastet
Bereits im Jahr 2018 gab es einige Faktoren, die nicht zugunsten des Euro ausgerichtet werden konnten. Dazu zählte zum Beispiel die italienische Haushaltskrise, deren Spuren nicht zu übersehen waren. Die Regierung konnte sich nicht auf eine Eindämmung der Schulden einigen. Die neuen sozialen Versprechen, welche der Bevölkerung gemacht wurden, hätten zu einer akuten Verschuldung geführt. Experten befürchteten bereits, dass diese neue Orientierung das gesamte europäische System hätte ins Wanken bringen können. Erst sehr spät gelang es, eine übermäßige Verschuldung doch noch abzuwenden und für ausgeglichene Verhältnisse zu sorgen.
Die niedrigen Leitzinsen stellen derweil ein Monument der Stabilisierung dar. Durch diese Politik der EZB sind die verschuldeten Mitgliedsstaaten dazu in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen leichter nachzukommen. Stünde eine deutliche Erhöhung des Leitzinses an, so müssten auch verschuldete Staaten daran denken, einen größeren Teil ihres Etats für ihre Verbindlichkeiten beiseite zu schaffen. Private Verbraucher profitieren derweil von den niedrigen Zinsen, wenn sie sich für die Aufnahme eines Kredits entscheiden.
Sorgen um den Brexit
Seit nunmehr zwei Jahren beeinflusst auch die Debatte um den Brexit die Stabilität des Euro. Es lässt sich nicht bestreiten, dass die europäische Gemeinschaft dadurch einen wichtigen wirtschaftlichen Partner verliert, welcher in der Vergangenheit zur Stabilität des Systems beitragen konnte. Größere wirtschaftliche Schäden werden jedoch auf der Seite von Großbritannien selbst erwartet. Dort werden wichtige Handelskontakte eingeschränkt werden, die noch in der Vergangenheit als wichtige Garantie für den wirtschaftlichen Erfolg galten.
Am Devisenmarkt wurde immer wieder deutlich, dass der Brexit die aktuellen Kurse deutlich beeinflussen kann. Sollte es gelingen, eine juristisch wasserdichte Lösung zu finden, welche zukünftige Streitfragen aus der Welt schafft, so könnte dies der Gemeinschaftswährung entscheidend Auftrieb verleihen und damit die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung der Währung im Jahr 2019 stellen.
Bleibt das Wachstum stabil?
Das in der Eurozone erreichte Wachstum wird im Jahr 2019 ebenfalls ganz entscheidend zur Wahrnehmung der Währung beitragen. Zuletzt war es für die Verantwortlichen immer wieder notwendig, die eigenen Prognosen nach unten zu korrigieren. Dennoch könnte sich die allgemeine Tendenz des Aufschwungs im Jahr 2019 weiter halten. Die EZB gab derweil bekannt, die Leitzinsen noch mindestens bis in den Herbst auf ihrem historisch niedrigen Niveau zu halten. Bis dato werden den Unternehmen in der Eurozone günstige Kredite zur Verfügung stehen, welche das Wachstum am Leben halten können. Unter dieser Voraussetzung könnte es möglich sein, eine Rezession weiter in die Zukunft zu verschieben.
Trotz der politisch unruhigen Zeiten gibt es demnach einige Faktoren, die für Stabilität des Euro im Jahr 2019 sprechen. Aufgrund der vielen verschiedenen Einflussgrößen, die sich dafür verantwortlich zeigen, wird es jedoch notwendig sein, diese Entwicklung genau im Blick zu behalten und sich selbst ein Bild von der Lage der Dinge auf dem Parkett der europäischen Wirtschaft zu machen.